Padua
war früher einmal eine große Stadt auf dem Wasser, aber im
Laufe des 20. Jh. begann ein Prozess der Neugestaltung der Wasserversorgung,
der zu einer allmählichen Aufschüttung der Schifffahrtskanäle
der Stadt führte, und dessen Endergebnis in den fünfziger
Jahren die vollständige Aufschüttung des Naviglio Interno
(Binnenschifffahrtskanal) war.
Zugeschüttet wurde auch der
Kai und der Binnenhafen der Schleuse der Porte Contarine, letztes
Zeugnis des paduaner Flussnetzes.
In den achtziger Jahren jedoch begann, dank auch dem Interesse von Vereinen
und Vertretern der paduaner Kultur, ein Prozess der Wiederentdeckung
der Wasserwege.
Zuerst schritt man zur Wiederherrichtung der Freitreppe
aus dem 16. Jh. vom Portello, die von Canaletto
in einem berühmten Gemälde gemalt worden war, und seit Jahrhunderten
unter einer meterdicken Erdschicht begraben lag.
Dann wurden das Flussbett und das Manöverbecken
des Flusshafens vom Portello, bis zu den sechziger Jahren unbenützt,
ausgebaggert und in seinem Profil wiederhergestellt; damit konnten nun
Motorschiffe bis zu hundert Bruttoregistertonnen anlegen. .
So begann langsam, seit 1995, die Schifffahrt auf dem Piovego mit kleinen
Wasserfahrzeugen, wie etwa dem Burcio
Nuova Maria, der Padovanella,
dem Burcio Antenore; schließlich
erschienen gegen Ende der neunziger Jahre die ersten Motorschiffe beim
Portello.
Im März 2000 wurden endlich auch die Arbeiten zur Wiederherstellung
der Schleuse der Porte Contarine abgeschlossen, die auch den schönen
Kai aus Trachyt der Porte Contarine wieder ans Licht brachten.
Il 21 marzo 2000 alle ore 18.30 la Motorschiff
Tiepolo,
(50
BRT) mit einer Tragfähigkeit von 150 Passagieren, unter dem Kommando
von Capitän Antonio Dalla Riva, von Venedig kommend mit triumphaler
Einfahrt in die eben wiedereröffnete Schleuse ein. An Bord waren
etwa hundert Passagiere, unter ihnen auch der Präsident des Kulturvereins
"Amissi del Piovego" (Freunden dem Piovego), Elio Franzin,
seit Jahren in vorderster Linie für die Wiederentdeckung der Gewässer
von Padua, der Vize-Kommandant Bruno Cappellozza, der letzte einer großen
Dynastie von paduaner Flusslotsen und der Reiseveranstalter Antonio
Piccolo von der Schifffahrtsgruppe "I Batteli del Brenta".
Es war das erste Passagier-Motorschiff, das im Herzen der Stadt anlegte.
Die
Zeitungen feierten damals
das Ereignis.
So begann eine neue Zeit für die paduaner Fluss-Schifffahrt.