Shifffahrt auf dem Canale Brentella



Venetien war ein Land auf dem Wasser, aber auch ein Land großer Zwietracht. Deshalb stritten die Paduaner und die Scaliger von Verona oft um den Besitz von Vicenza. Da leiteten die Vicentiner bei Longare den Lauf des Bacchiglione, um, und entzogen Padua das Wasser seiner wichtigsten Wasserbahn, und das hieß die Binnenschifffahrt, den Handelsverkehr und die Mühlsteine lahm legen.
Diese dauernde Abzapfung des Wassers vom Bacchiglione seitens der Vicentiner entsprach außerdem auch ihrer immer stärkeren Suche nach einem autonomen Zugangsweg zur Lagune, unabhängig von der Kontrolle der Paduaner.


So begannen die Vicentiner im Jahr 1143 mit der Grabung des Canale Bisatto, eines künstlichen Kanals, der nach der Abzweigung vom Bacchiglione nach Ponte di Barbarano weiterführte, und die wichtigsten kleinen Flusshäfen der paduaner Tiefebene, , Vo' Vecchio, Lozzo Atestino, Este und Monselice verband; hier mündete er bei Pernumia in den Canale di Pontelongo und endete schließlich bei Chioggia. Padua wurde so umgangen und der Handelsverkehr von Vicenza und der ganzen paduaner Tiefebene konnte direkt zum Meer gelangen.

Dieser Lage überdrüssig, beschlossen die Paduaner im Jahr 1314, einen Verbindungskanal zwischen dem Brenta und dem Bacchiglione zu bauen, der bei Limena, nördlich,vor den Toren Paduas, einen Teil des Wassers vom Brenta zum unteren Abschnitt des Bacchiglione ableitete, der im südlichen Raum in die Sadt einfloß; wenn also der Feind das Wasser des Bacchiglione abschnitt, leiteten die Paduaner das Wasser des Brenta in die Stadt, durch diesen künstlichen Kanal, Brentella genannt.

Um zu verhindern, dass das Wasser des Brenta bei Hochwasser, ungestüm durch den Brentella Kanal fließend, die Stadt überschwemmte, bauten die Paduaner bei Limena die "Colmelloni" eine Wassersperre von historischer Bedeutung, durch deren Manövrierung der Zufluss des Brenta-Wassers nach Padua geregelt wurde. Zum Schutz dieser Anlage wurde ein Fort auf dem rechten Ufer des Brentella erbaut; diese Festung wurde später, 1509, zur Zeit des Krieges von Cambrai, zerstört.

Ursprünglich militärische Anlage, verwandelte sich der Brentella bald in einen Wasserweg und schon gegen Mitte des 19. Jh. schätzte man, dass in einem Jahr etwa 1500 Wasserfahrzeuge den Brentella hinauf oder hinunter zogen.

Heute ist der Wasserlauf des Brentella eine ausgesprochen Naturlandschaft schifffbar für kleine Wasserfahrzeuge.